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Diese Seite ist für Kinder und Jugendliche gemacht, die jemandem nahestehen, der oder die eine psychische Erkrankung hat. Zum Beispiel eine Schizophrenie. Hier gibt es viele Informationen und Ideen für dich, die dir in dieser Situation helfen können.

Sieh dich gerne um!

Was ist Schizophrenie?

Schizophrenie ist eine Krankheit. Man kann sie von außen nicht sehen. Aber so wie eine Erkältung die Nase und den Hals betrifft und Windpocken die Haut, betrifft die Schizophrenie die Gedanken und wie man die Welt sieht. Menschen, die eine Schizophrenie haben, verhalten sich deswegen manchmal anders als sonst. Das kann für dich komisch wirken. Vielleicht macht es dir auch Angst. Dieses Video soll helfen, zu verstehen, was die Krankheit Schizophrenie ist und wie sich Menschen fühlen, die eine Schizophrenie haben. Die Krankheit Schizophrenie kann in Phasen auftreten. Das heißt, manchmal ist sie gar nicht da, und dann kann sie wieder stärker werden.

Was sind Psychosen?

Es gibt Phasen, die heißen Psychosen. In denen denken Menschen anders als sonst und nehmen die Welt anders wahr als sie ist, aber es fühlt sich für sie ganz echt an. Eine Psychose ist ein bisschen wie eine Brille, die man aufhat, durch die alles dunkel und gefährlich aussieht. Aber man weiß dabei nicht, dass man diese Brille aufhat. Dann denkt man natürlich, das wäre alles echt. Und wenn plötzlich die Welt gruselig und bedrohlich aussieht, bekommt man Angst. Manche Menschen verstecken sich dann, oder wollen nicht mehr nach draußen gehen, weil sie denken, sie werden verfolgt oder dass jemand ihnen etwas Böses tun will.

Veränderte Wahrnehmungen

Eine Psychose verändert, wie wir denken. Manchmal fassen Menschen, die eine Psychose haben, Dinge dann ganz anders auf, als man es erwarten würde. Zum Beispiel können sie denken, dass drei rote Autos, die an der Straße parken, eine Botschaft sind, die nur für sie bestimmt ist, und dass etwas Gefährliches dahintersteckt. Auch, wenn es nur Zufall ist. Es kann auch passieren, dass ein Mensch, der gerade eine Psychose hat, denkt, er wäre jemand anders. Oder zum Beispiel, dass er zaubern könnte, oder dass er mit Außerirdischen spricht.

Auditive Halluzinationen

In einer Psychose kann es sein, dass man Dinge hört, die gar nicht da sind. Stimmen zum Beispiel. Diese Stimmen entstehen im Gehirn, aber in einer Psychose denkt man, jemand spricht mit einem. Oft sind die Stimmen leider sogar richtig gemein. Wenn jemand eine Psychose hat, kann es sein, dass er oder sie abgelenkt wirkt, oder dir nicht richtig zuhört und sich umsieht. Vielleicht ist das, weil dann gerade die Stimmen sprechen.

Verschwimmende Grenzen

In einer Psychose kann es sich so für Menschen anfühlen, dass ihre Grenzen mit der Außenwelt verschwimmen. Und dass ihre Gedanken nicht mehr nur ihnen gehören. Dann denken sie zum Beispiel, dass jemand anders die Gedanken hören kann.

Gedankenverlust

Und manchmal fühlt es sich an, als würden die Gedanken aus dem Kopf gesaugt werden, wie von einem großen Staubsauger. Du kannst dir bestimmt vorstellen, dass das sehr unangenehm ist. Es ist schwierig zu erkennen, dass man krank ist, wenn man gerade eine Psychose hat. Weil es sich alles echt anfühlt, und die Menschen die Dinge, die nicht da sind, ja wirklich hören oder sehen.

Konflikte und Missverständnisse

Es kann auch sein, dass man sich öfter streitet, wenn jemand eine Psychose hat. Weil man die Welt ganz unterschiedlich sieht.

Liebe und Unterstützung

Das heißt aber nicht, dass der Erwachsene, der eine Psychose hat, dich weniger mag oder wütend auf dich ist. Eltern, die eine Psychose haben, lieben ihre Kinder genauso wie Eltern, die keine Psychose haben.

Man kann eine Psychose behandeln. Dafür ist es wichtig, zum Arzt zu gehen.

Meistens wird eine Psychose in einer Klinik behandelt. Das bedeutet, dass die Person für einige Zeit nicht zuhause sein kann, sondern in der Klinik wohnt bis es ihr besser geht.

Behandlung und Schutz

Es gibt Medikamente, die helfen, die Grusel-Brille wieder abnehmen zu können, die Gedanken zu sortieren und die Stimmen aufhören zu lassen. Solche Medikamente sind dann wie ein Schutzschild gegen die Psychose, damit sie möglichst nicht wiederkommt. Die nimmt man dann auch weiter ein, wenn man nicht mehr in der Klinik ist.

Erholung nach der Psychose

Wenn eine Psychose vorbei ist, kann es sein, dass der Erwachsene sehr müde ist und nur noch wenig Energie hat, um etwas zu unternehmen oder mit dir zu spielen.

Veränderungen im Verhalten

Es kann auch sein, dass Erwachsene weniger lachen und ganz ruhig werden. Auch das gehört zu der Krankheit dazu. Aber es wird mit der Zeit wieder besser.

Emotionale Reaktionen

Es ist ganz normal, Angst zu haben, wenn ein Erwachsener, den du kennst, plötzlich ganz anders ist und sich komisch verhält. Oder merkwürdige Dinge sagt oder sogar herumschreit. Vielleicht bist du auch wütend, wenn dein Papa oder deine Mama oder ein anderes Familienmitglied nur noch schlafen wollen, oder nicht mehr so sind wie früher. Oder du fühlst dich hilflos und allein. Alle Gefühle sind okay, und es kann guttun, über die Gefühle zu sprechen.

Schuldgefühle vermeiden

Schuldig musst du dich aber auf keinen Fall fühlen. Niemand ist schuld daran, eine Psychose zu bekommen. Und Kinder können nie etwas dafür, wenn ihre Eltern krank sind. Das ist ganz wichtig zu wissen.

Unterstützung finden

Es kann auch sein, dass du dich verantwortlich fühlst für einen Erwachsenen, dem es nicht gut geht. Dass du natürlich gerne helfen willst, aber nicht weißt wie. Vielleicht hilft es, zu wissen, dass es Menschen gibt, deren Beruf es ist, anderen Menschen zu helfen, die psychisch krank sind, und zum Beispiel eine Psychose haben. Die sie in vielen Bereichen unterstützen. Das Projekt FIPPS hat viele dieser Hilfsangebote zusammengestellt, damit sie leichter zu finden sind. Dort können die Erwachsenen sich umsehen und herausfinden, wo sie Unterstützung bekommen können.

Hilfe für dich selbst

Und auch du kannst Hilfe bekommen. Wenn ein Erwachsener, den du kennst, psychisch krank ist, kann es helfen, jemanden zu haben, mit dem du reden kannst. Das kann jemand aus der Familie sein oder aus der Schule, oder eine Psychotherapeutin oder ein Psychotherapeut. Du darfst immer Fragen stellen oder sagen, wie du dich fühlst. Und du darfst auch danach gucken, was dir gut tut. Es ist gut, wenn du nicht alleine mit deinen Gefühlen und Gedanken bist in dieser Zeit, die oft für alle schwierig ist. Auch auf dieser Seite sind noch Informationen gesammelt, die vielleicht interessant für dich sind.

Hinweis:  Die Symptome, die hier beschrieben sind, sind typisch für die Krankheit Schizophrenie. Das heißt aber nicht, dass jede Person mit dieser Erkrankung die gleichen Symptome hat, oder alle Symptome haben muss. Jeder Mensch ist unterschiedlich und psychische Krankheiten können sich von Person zu Person unterschiedlich zeigen.