Welche Verfahren der Psychotherapie existieren?
Es existieren vier verschiedene psychotherapeutische Verfahren, die von den Krankenkassen erstattet werden: Verhaltenstherapie, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, analytische Psychotherapie und systemische Therapie. Für schizophrene Psychosen sind laut aktueller Studienlage – und daher nach aktueller Leitlinie – kognitiv-verhaltenstherapeutisch-orientierte Therapiestrategien, zusätzlich zur medikamentösen Behandlung, indiziert. Sie ersetzt nicht die medikamentöse Behandlung.
Was ist kognitive Verhaltenstherapie?
Die kognitive Verhaltenstherapie geht davon aus, dass Menschen ihr Verhalten und Erleben durch Erfahrungen im Laufe ihres Lebens erlernen. Eine psychische Krankheit entsteht dann, wenn die erlernten Muster problematisch oder unangemessen sind und so beim Betroffenen oder seiner Umgebung Leidensdruck verursachen.
PsychotherapeutInnen erarbeiten gemeinsam mit den Betroffenen neue Verhaltens- und Erlebensmuster, die dann mit Hilfe verschiedener Methoden eingeübt werden. Ziel ist es, die negativen Muster durch positive zu ersetzen. Die Verhaltenstherapie ist eine Gedanken- und handlungsorientierte, problembezogene Therapieform.
Bei der Behandlung von Psychosen werden unterschiedliche Schwerpunkte bearbeitet. Es geht um das Verstehen der eigenen psychotischen Episode:
- Warum habe ich gerade diese Episode erleben müssen?
- Welche Risikofaktoren gibt es für Psychosen?
- Wie wirken die Medikamente?
- Wie schütze ich mich vor weiteren Episoden?
- Wie gehe ich mit Krisen um?
Eine Psychotherapie kann dabei helfen, die Erlebnisse aus einer psychotischen Episode zu verarbeiten. Sie unterstützt beim Erlernen des Umgangs mit Halluzinationen, Wahngedanken oder anderen individuellen Beschwerden.
Weitere Themenschwerpunkte der Therapie sind Angst- und Stressmanagement sowie Problembewältigung. Viele Menschen haben während einer Psychose negative Erfahrungen mit ihren Mitmenschen gemacht und können deswegen in sozialen Situationen verunsichert sein. In einer Verhaltenstherapie wird daher an sozialen Fertigkeiten gearbeitet, um wieder sicherer in Interaktionen zu werden und die eigene Selbstakzeptanz zu erhöhen. Beispiele hierfür sind das metakognitive Training und das Selbstwerttraining.
Weiterhin werden die Betroffenen im Umgang mit ihrem Umfeld unterstützt, um beispielsweise auch das Sprechen über die Erkrankung zu erleichtern. Schließlich wird gemeinsam erarbeitet, wie sich Betroffene vor einer weiteren Episode schützen können.