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Gestörte Hirnreifung und Störung der Informationsverarbeitung

Der nachfolgende Abschnitt befasst sich mit den Themen gestörte Hirnreifung und Störung der Informationsverarbeitung, die eine bedeutende Rolle bei der Entstehung schizophrener Psychosen spielen.

Das Gehirn besteht aus Milliarden von Nervenzellen, die miteinander verknüpft sind und miteinander kommunizieren. Die Kommunikation erfolgt dabei über Kontaktstellen zwischen den Nervenzellfasern, den sog. Synapsen, über die Botenstoffe, d.h. Neurotransmitter, ausgeschüttet werden.

Im ersten Lebensjahrzehnt wird bei jedem Menschen eine große Zahl solcher Nervenzell-Verbindungen, d.h. Synapsen, angelegt. Zu Beginn des zweiten Lebensjahrzehnts beginnt während der normalen, gesunden Hirnreifung ein Prozess, bei dem ein Teil dieser Verbindungen abgebaut wird, wenn sie nicht benötigt werden. Dieser Vorgang wird als „synaptisches Pruning“ bezeichnet und ist notwendig für eine gute Entwicklung kognitiver und motorischer Fähigkeiten.

Bei Menschen mit schizophrener Psychose kommt es jedoch zu einem stärkeren Abbau von Nervenzell-Verbindungen, wodurch auch eigentlich notwendige Synapsen verloren gehen. Dieser Verlust – was einer gestörten Hirnentwicklung entspricht – führt zur Störung der Nervenzellverbindungen („neuronale Konnektivität“). Dies wiederum beeinträchtigt die Kommunikation zwischen den Nervenzellen. Die Folge ist eine Störung der Informationsverarbeitung, was wiederum zu den Positivsymptomen, den Negativsymptomen, den formalen Denkstörungen, den Basisstörungen und kognitiven Störungen – d.h. Gedächtnisstörungen – führt.

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