Basisstörungen

Der nachfolgende Abschnitt befasst sich mit den Basisstörungen.

Störungen der Informationsverarbeitung können auch Basisstörungen zur Folge haben. Basisstörungen sind eng mit den kognitiven Störungen verbunden. Basisstörungen beschreiben in vielen Fällen die Auswirkungen der kognitiven Störungen, wie sie subjektiv von den Patienten erlebt werden.

Menschen mit schizophrener Psychose beschreiben sie im Alltag beeinträchtigende Störungen im Wahrnehmen, im Denken, im Sprechen und Handeln. Darüber hinaus berichten sie über Reizüberflutung und Automatismenverlust. Letztere fasst man als sog. Basisstörungen zusammen.

Diese Basisstörungen führen zu Schwierigkeiten in der Konzentration, in der Kommunikation mit anderen Menschen oder auch beim Treffen von Entscheidungen. Sie können dazu führen, dass auch sehr einfache Tätigkeiten im Alltag wie die Körperpflege, das Ankleiden, Aufräumen, also ganz „basale“ Dinge, zum Problem für die Betroffenen werden.

Basisstörungen können auch außerhalb der akuten psychotischen Episoden vorliegen. Gleichzeitig gibt es Überschneidungen mit der Negativsymptomatik, denn die Betroffenen bemerken diese Beschwerden selbst. Dies kann z.B. dazu führen, dass sie sich sozial zurückziehen oder weniger Sprechen, um zu vermeiden, dass jemand etwas von diesen Störungen bemerkt.

Aufgrund dieser in der Regel tagtäglich vorliegenden Einschränkungen kann es zu Missverständnissen, Problemen und Konflikten im privaten und beruflichen Umfeld kommen.

Bei Basisstörungen sollte immer bedacht werden, dass die Betroffenen nicht „faul“ sind und daher Aufgaben nicht umsetzen, sondern dass sie aufgrund der Beeinträchtigungen Schwierigkeiten mit alltäglichen Dingen haben, die für andere Menschen eine Selbstverständlichkeit sein können.

Darüber hinaus ist noch wichtig, dass die Basisstörungen in der Regel die ersten Symptome sind, die auftreten – d.h. schon vor der ersten psychotischen Episode auftreten.

Beispiele für Basisstörungen

  • „Es verwirrt mich, dass zu viele Gedanken gleichzeitig in meinem Kopf sind.“
  • „Ich habe Schwierigkeiten, die Gedanken in meinem Kopf zu sortieren. Es streng mich an, diese zu sortieren.“
  • „Mein Kopf fühlt sich leer an.“
  • „Es kommt mir vor, als ob ich meine Gedanken nicht mehr auf etwas Bestimmtes konzentrieren kann.“
  • „Wenn ich konzentriert denken will, lenken mich ständig unpassende Worte ab, die mir in den Sinn kommen.“
  • „Ich habe Schwierigkeiten damit, Einzelheiten zusammenzufügen, wenn ich mir etwas vorstellen möchte.“
  • „Meine Umgebung läuft manchmal wie ein Film an mir vorbei, als ob meine Augen nichts mehr fixieren können.“
  • Erleben der Umwelt
    • „Die Farben in meiner Umgebung sind viel greller.“
    • „Die Farben in meiner Umgebung wirken so, als ob ein grauer Schleier drüber liegen würde.“
    • „Die Geräusche in meiner Umgebung sind viel lauter / verzerrt / dumpf bzw. langsam wie unter Wasser.“
    • „Dinge oder Personen in meiner Umgebung sind verzerrt.“
    • „Ich bin viel zu wach, ich nehme alles in meiner Umgebung wahr und kann nichts mehr filtern.“
    • „Kleinigkeiten – z.B. einfache Nebengeräusche – lenken mich stärker ab.“
  • Kommunikation
    • „Es kommt immer wieder vor, dass mir beim Sprechen die passenden Worte nicht mehr einfallen.“
    • „Ich habe Schwierigkeiten längere Sätze zu bilden.“
    • „Wenn andere mit mir sprechen, höre ich zwar die Worte und Sätze, kann aber den Sinn des Gesagten nicht verstehen.“
  • Alltagsfähigkeiten
    • „Ich muss mir bei einfachen Alltagsaufgaben wie waschen, anziehen, aufräumen, jeden Schritt genau überlegen, weil ich die Handlungen nicht mehr automatisch durchführen kann.“
    • „Manchmal beginne ich eine Aufgabe und weiß direkt in dem Moment nicht mehr, was sich machen wollte.“
  • Eigenes Denken, eigene Handlungen
    • „Wenn ich z.B. ein Körperteil bewegen will, kommt es vor, dass ich stattdessen eine andere Bewegung mache oder gar nichts tun kann.“
    • „Ich habe das Gefühl, mein Verhalten nicht mehr kontrollieren zu können bzw., dass ich mich manchmal anders verhalte als eigentlich gewollt.“

Lesen Sie mehr zu "Symptome einer Psychose"

Sie suchen Hilfe? Nutzen Sie unseren Wegweiser!