Die Störung der Hirnreifung wird auch als Dyskonnektionssyndrom bezeichnet. Diese hat eine Störung der Kommunikation zwischen den Nervenzellen zur Folge. Die gestörte Kommunikation führt nicht nur zur Fehlverarbeitung von ankommenden Informationen, sondern auch zur Beeinträchtigung von sogenannten Efferenzkopien.
Bei efferenten Signalen handelt es sich Signale, die das Gehirn an Organe aussendet. So senden Regionen des Gehirns, die für motorische Bewegungen zuständig sind, Signale in Muskeln aus, damit eine Bewegung erfolgen kann. Gleichzeitig wird auch eine Kopie dieses Signals in Regionen ausgesendet, die sensorische Reize aus den Muskelgruppen, d.h. afferente Signale, verarbeiten.
Durch diese Efferenzkopie können nun diese afferenten Signale vorhergesagt werden, die durch die Ausführung der Bewegung von Körperteilen hervorgerufen werden. Hierdurch weiß das Gehirn auch, dass es die Bewegung selbst initiiert hat. Diese Efferenzkopien spielen auch eine bedeutende Rolle bei der Erzeugung und Verarbeitung von Gedanken und innerer Sprache.
Diese Störung kann möglicherweise das Erleben von Fremdbeeinflussung erklären. Das Gehirn vermittelt den Betroffenen, dass sie ihre eigenen Handlungen bzw. Gedanken nicht mehr selbst kontrollieren. Die Betroffene fühlen sich „ferngesteuert“. Ähnlich könnte auch das Phänomen der Gedankeneingebung erklärt werden – einem Symptom, bei dem die Betroffenen überzeugt sind, dass ihnen fremde Gedanken eingegeben werden.
An der Generierung innerer Sprache sind die gleichen Areale im Gehirn beteiligt, die auch an der Generierung gesprochener Sprache beteiligt sind. Hierbei entsteht normalerweise eine Efferenzkopie. Diese Efferenzkopie vermittelt Arealen im Gehirn, die akustische Reize verarbeiten, dass es sich um „innere Sprache“ handelt. Eine gestörte Weiterleitung und Verarbeitung dieser Efferenzkopie – hervorgerufen durch Dyskonnektion – führt möglicherweise zur Fehldeutung der inneren Sprache als von außen erzeugter Stimme. Eine ausführlichen Beitrag zu diesem Thema finden Sie auch auf der Seite der Goethe Universität (Forschung Frankfurt) im Artikel Wenn Stimmen das Kommando übernehmen.