Stimmungs-Symptome: Manie und Depression

Der nachfolgende Abschnitt befasst sich den Symptomgruppen Manie und Depression.

Die Hauptsymptome von Betroffenen mit schizophrener Psychose sind die Störungen, die als Folge der Informationsverarbeitungsstörung auftreten. Dennoch gibt es eine Gruppe von Betroffenen, bei denen man auch deutliche Beschwerden, die ihre Stimmung betreffen, beobachten kann. Diese Beschwerden können sich typischerweise auf zwei unterschiedliche Arten präsentieren: es gibt auf der einen Seite die Depression und auf der anderen Seite die Manie. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von zwei Stimmungspolen.

Manie

Eine Manie zeigt sich mit einer gehobenen bis euphorischen Stimmung, teilweise können die Betroffenen auch übermäßig gereizt sein. Darüber hinaus fallen die Betroffenen durch eine gesteigerte Aktivität oder motorische Unruhe, und einen starken Rededrang auf.

Typischerweise kann sich auch eine sogenannte Ideenflucht zeigen. Hierbei haben die Betroffenen sehr viele Ideen, die ihnen durch den Kopf gehen. Dies spiegelt sich auch im Sprechen wider. Die Betroffenen wechseln von einem Thema zum nächsten. Betroffene mit manischen Symptomen haben auch das Gefühl, sie könnten eigentlich alles ganz schnell erfassen und unheimlich kreativ sein. Soziale Hemmungen gehen ein Stück weit verloren, das Schlafbedürfnis ist vermindert, es kann zu überhöhter Selbsteinschätzung kommen bis hin zu Größenideen.

Letzteres bedeutet, dass sie der Meinung sind, sie sind eine wichtige Person, sie seien ein religiöser Anführer bis hin zu, sie seien Gott. Es kann dann zu sehr starkem Wechsel von Aktivitäten oder Plänen kommen, zu tollkühnem, leichtsinnigem Verhalten. Die Libido kann gesteigert sein. Es kann zu inadäquatem sexuellem Verhalten kommen.

Das alles muss nicht zusammen auftreten, ist aber insgesamt charakteristisch für das, was man Manie nennt. Die Symptome können mal kombiniert mit einer schizophrenen Psychose auftreten aber auch einzeln für sich genommen. Um von einer tatsächlichen Manie sprechen zu können, muss die Symptomatik mindestens eine Woche vorliegen.

Depression

Der andere Pol umfasst die Depression, die in der Symptomatik eine Art Spiegelbild der Manie darstellt. Die Betroffenen leiden unter gedrückter Stimmung, Freudlosigkeit, Antriebsmangel, Interessensverlust, psychomotorischer Hemmung, und manchmal auch unter einer nervösen Unruhe. Letztere nicht, weil sie viel Energie haben und enthusiastisch sind, sondern aus innerer Unruhe heraus.

Darüber hinaus beschreiben die Betroffenen Schuldgefühle, ein vermindertes Selbstwertgefühl, Hoffnungslosigkeit, Schlafstörungen, Müdigkeit, Libido-, und Appetitverlust und Konzentrationsstörungen. Auch zu Suizidgedanken kann es hierbei kommen.

Um von einer tatsächlichen Depression sprechen zu können, muss die Symptomatik mindestens zwei Wochen vorliegen.

Die Depression kann auch nach einer Psychose, d.h. nach der ursprünglichen akuten Krankheitsphase, auftreten. Dies wird als postpsychotische Depression bezeichnet. Man kann das als eine Art Erschöpfungszustand nach der vorherigen schweren psychischen Krise betrachten, wobei sich eindeutige Symptome der Depression zeigen.

Wichtig zu wissen ist, dass die Depression für sich genommen, d.h., dann wenn nur diese depressiven Symptome auftreten, eine der häufigsten psychischen Erkrankungen darstellt. Ungefähr jeder zehnte Mensch ist einmal in seinem Leben betroffen.

Angehörige von Menschen mit einer schizophrenen Psychose weisen ein eher erhöhtes Depressionsrisiko auf, unter anderem auch durch die Belastung, die die Erkrankung im Umfeld der Familie mit sich bringt.

Zusammenfassung der Symptome einer Manie und Depression

  • Manie: u.a. gehobene oder gereizte Stimmung; gesteigerte Aktivität; motorische Unruhe; „Rededrang“; vermindertes Schlafbedürfnis; „Größenideen“ oder überhöhte Selbsteinschätzung; dauernder Wechsel der Pläne/Aktivtäten; riskantes Verhalten; gesteigerte Libido
  • Depression: gedrückte Stimmung; Freudlosigkeit; Interessenverlust; Antriebsmangel; Schuldgefühle; vermindertes Selbstwertgefühl; Schlafstörungen; Libidoverlust; Appetitverlust

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